21.5.2012 - Luzerner wollen eine lebendige Industriestrasse

Die IG Industriestrasse reicht heute mit knapp 2500 Unterschriften die Initiative „für eine lebendige Industriestrasse“ ein. Die hohe Anzahl an Unterschriften zweieinhalb Wochen vor Ablauf der Sammelfrist sind ein Bekenntnis der Luzernerinnen und Luzerner zu KMU, bezahlbarem Wohnen und Kulturraum auch in der Innenstadt. Die Unterschriften werden früher als nötig eingereicht, damit die Initiative zusammen mit dem geplanten Landverkauf an der Industriestrasse zur Abstimmung gelangen kann.

Nachhaltige Stadtentwicklung statt kurzfristige Profite

Die Stadt Luzern plant das ungefähr 9’200 m2 grosse Areal an der Industriestrasse zu verkaufen. Das ansässige Kleingewerbe, KMUs, Ateliers und günstiger Wohnraum würden so durch kurzfristiges Profitdenken verdrängt. Die letzten zusammenhängenden Freiräume mit kleingewerblicher und kultureller Nutzung auf Stadtgebiet würden zerstört. Dagegen wehrt sich die Initiative für eine lebendige Industriestrasse. Die Initiative fordert eine nachhaltige Stadtentwicklung indem das Areal Industriestrasse gemeinnützigen Wohnbauträgern im Baurecht abgegeben wird. Das Areal könnte so zu einem weiterhin lebenswerten und bezahlbaren Lebens- und Arbeitsraum weiterentwickelt werden. Der bestehende günstige Wohnraum könnte ausgebaut, die Gewerbe- und Kulturräume erhalten werden.

Günstiger Wohnraum statt Landverkauf

Der überwältigende Rücklauf an Unterschriften zeigt, dass sich die Luzerner Bevölkerung eine nachhaltigere Stadtentwicklung wünscht. Die letzten Landreserven der Stadt sollen nicht auch noch verkauft werden. Bei einer Abgabe im Baurecht behält die Stadt die Kontrolle und sichert sich über Jahre hinweg zuverlässige Einnahmen. Zudem bleibt der wertvolle Stadtboden auch für die kommenden Generationen erhalten. Unbestritten ist auch der Bedarf an günstigem Wohnraum, wie er hauptsächlich durch gemeinnützige Wohnbauträger angeboten wird. In gemeinnützigen Siedlungen wohnt zudem ein breiteres Bevölkerungsspektrum mit überdurchschnittlich vielen Familien.

Demokratische Rechte wahren

Die Stadt plant den Verkauf des Areals Industriestrasse schon im September zur Abstimmung zu bringen. Damit würde die Initiative „für eine lebendige Industriestrasse“ ungültig, da sie nicht mehr erfüllbar wäre. Die demokratischen Rechte der Unterzeichner der Initiative würde so mit Füssen getreten. Auf Grund des Vorpreschens der Stadtbehörden konnten nicht einmal alle Unterschriften beglaubigt werden (Stand 21.05.12: 2241 beglaubigte Unterschriften). Die IG Industriestrasse fordert die Stadt auf, die demokratischen Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger zu wahren und die Initiative zusammen mit dem Verkauf des Areals zur Abstimmung zu bringen. Nur so haben die Stimmberechtigten die Möglichkeit Ja zu einer nachhaltigen Entwicklung an der Industriestrasse zu sagen.


Für weitere Auskünfte stehen wir gerne zur Verfügung.
Esther Andermatt, Mitglied Initiativkomitee,

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Foto der Übergabe: Gabriel Ammon